Ich bin eine chronische Ja-Sagerin. Es fällt mir unglaublich schwer Menschen abzuweisen, ein „Nein“ kommt mir nur selten über die Lippen. Dabei ist ein „Nein“ nichts Schlimmes, im Gegenteil. „Nein“ ist Selbstschutz und im Alltag als Frau und Mutter unverzichtbar. Und in diesen Situationen ist ein „Nein“ ohne schlechte Gewissen (!) einfach angebracht.
1. Bei bleierner Müdigkeit
Eltern wissen, was Müdigkeit bedeutet. Und zwar jene Müdigkeit, die von Innen kommt, die Gliedmaßen lähmt und die jedes Blinzeln in einen Sekundenschlaf umwandelt. Und ja, es ist eine Phase, und in dieser Phase ist es absolut legitim „Nein“ zu sagen, um auf sich selbst Rücksicht zu nehmen oder einfach nur um zu überleben…
2. Wenn die Kinder krank sind
Jede Mama und jeder Papa, der entweder einen Tag im Büro oder ein Treffen mit Freunden canceln musste, weil das Kind krank war, kennt das schlechte Gewissen. Ein Gefühl, das eigentlich nicht da sein sollte, denn unser Kind braucht uns, aber wir haben ständig das Gefühl es allen Recht machen zu müssen. Die einzigen, denen wir aber in dieser Situation gerecht werden müssen, sind unsere Kinder. Nicht unseren Kollegen, unseren Vorgesetzten oder unseren Bekannten.
3. Wenn man selbst krank ist
Und weil Eltern manchmal daheim bleiben müssen, wenn die Kinder krank sind, schleppen sie sich selbst in die Arbeit. Auch wenn sie grippig sind, nur um zu zeigen, dass sie präsent sind, obwohl sie Kinder haben. Aus schlechtem Gewissen, Pflichtbewusstsein, Ehrgeiz. Aber ist das klug? Würden wir es unseren Kindern erlauben? Und was kommt dabei raus? Wieso nicht ab und an mal „Nein“ sagen, auf sich selbst achten, im Bett bleiben?
4. Wenn man im Urlaub ist
Der Alltag als Eltern ist stressig, hektisch, laut. Umso mehr freut man sich auf den Urlaub, auf die lang ersehnte Auszeit. Und dann passiert es doch, dass im Urlaub irgendwer was von einem will und das Gehirn fängt wieder an Wege zu suchen, um die Harmonie nicht zu stören, niemanden abzuspeisen. Dabei hat man wieder vergessen, dass man es sich selbst mal (zur Abwechslung) recht machen könnte, nicht allen anderen.
5. Wenn man bei aller Liebe keine Zeit hat
Der Tag hat nur 24 Stunden. That’s it. Außer man ist Beyoncé, dann hat er vermutlich 48. Aber für Normalsterbliche gilt die 24 Stunden Regel, ergo: Die Zeit ist knapp. Vor allem mit Kinder, wenn sie einen mehr oder weniger geregelten Rhytmus haben und man selbst arbeitet und eine Beziehung hat. Und auch wenn man da jemanden sehen möchte, oder anderen einen Gefallen tun möchte – wenn man keine Zeit hat, hat man einfach keine Zeit.
6. Wenn man sich gezwungen fühlt
Dinge aus Zwang heraus zu tun, ist nie gut. Ob man jetzt eine Beziehung führt, weil man denkt man muss, oder etwas tut, dass man eigentlich niemals machen würde, wenn einem danach nicht das schlechte Gewissen plagen würde – „Nein“ kann ein Zauberwort sein.
7. Wenn man keine Lust hat
Wir sind keine Maschinen. Wir müssen nicht allen gefallen. Wir müssen nicht alles können. Wenn wir nach einem langen Tag Bock auf Netflix und nicht auf Sport haben, wenn wir nach einem Schreikrampf unseres Threenagers keine Lust auf die Probleme anderer haben oder wenn wir einfach müde sind: Lasst uns „Nein“ sagen, zu all den Zwängen und Pflichten die jeden Tag mehr werden und die uns stressen und krank machen. Denn was wirklich zählt sind die Menschen, die uns am nächsten stehen, unser Partner, die Kinder, die Familie und die Freunde, die zur Familie geworden sind. Und natürlich wir selbst. Und gerade sich selbst vergisst man viel zu oft, wenn man Eltern wird.
Wenn man nicht mehr nur für sich selbst Verantwortung trägt.
Dabei macht uns eine kleine aber feine Portion Egoismus wesentlich entspannter, stressfreier und harmonischer… also eigentlich zu besseren Eltern.
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