Angefangen hat es (natürlich) in der Schwangerschaft. Mein hormongebeuteltes Ich ist bereits bei den ersten drei Noten der merci-Werbung schluchzend nach auf Taschentuchsuche gegangen.
Joah. Sagen wir mal so, seit ich Mama bin, bin ich näher am Wasser gebaut. Viel, viel näher. Und es gibt eine Vielzahl an Gründen und Situationen, die mir die Tränen über die Wangen kullern lassen. Hier einige davon.
1. Hormone
Wie bereits am Anfang erwähnt, hat man in der Schwangerschaft Hormone. Die hat man natürlich auch sonst, aber während der Schwangerschaft sind sie besonders sneaky. Der Moment, an dem man anfängt zu heulen, weil keine Milch mehr im Kühlschrank steht, ist der, an dem man merkt, dass irgendwas gaaaanz komisch ist. Nach der Geburt wird es dann kurzzeitig auch noch schlimmer. (Ja, schlimmer geht immer) Der Babyblues schlägt nämlich ein wie ein Blitz, als wäre die Entbindung nicht schon Anstrengung genug gewesen, die berühmt berüchtigten Heultage versetzen die Welt kurzzeitig in einen trostlosen Ort.
2. Erleichterung
Die kommt nach der Geburt und ist eine Mischung aus Babyblues und wirklicher Erleichterung. Aber auch jetzt finde ich, dass Erleichterung ein absolut plausibler Grund ist um eine Träne kullern zu lassen. Wenn die Kleine zum Beispiel sich nach dem Sturz von der Schaukel lachend wieder aufrichtet. Oder doch noch Milch im Kühlschrank ist.
3. Freude
Und freudige Momente gibt es als Mama einige. All die ersten Male, das erste Lachen, der erste Zahn, der erste Schritt, waren absolut ein Grund zur Freude und auch ein geeigneter Moment, um die Taschentücher auszupacken.
4. Müdigkeit
Ja. Wenn man etwas vor dem ersten Kind nicht versteht, dann ist es, wie es sich anfühlt müde zu sein. So richtig nämlich, bis in die Knochen. Schlaflose Nächte, die von unzähligen, endlosen Stilleinlagen und/oder Kreischkonzerten untermalt sind und die in Morgen gipfeln, an denen man gar nicht mehr weiß, wie alt man ist, sind der perfekte Anlass um weinend zu schreien: „Ich werf jetzt das Handtuch. Lasst mich in Ruhe!“ Denn Schlaflosigkeit zehrt an unserem Nervenkostüm – als würden es die ganzen Neuigkeiten mit Kind eh nicht schon ohnehin tun.
5. Glückseligkeit
Ein schlafendes Baby ist pure Glückseligkeit. Kinder, die zufrieden und absolut entzückend mit geschlossenen Äuglein, voller Zuversicht und Vertrauen vor sich hin schlummern, lassen keine Mama kalt. Mein Handy quillt nur so über mit Fotos meiner schlafenden Schönen. Es sind die Momente, an denen ich mich gerne zu ihr lege. Einfach nur um sie anzustarren. Und ein bisschen dabei zu heulen.
6. Stolz
Neun Monate lang bastelt man an so einem kleinen Menschen, neun Monate lang träumt man davon wie er oder sie werden wird, was ihr oder sein erstes Wort sein wird und welche Charakterzüge ihn oder sie ausmachen werden. Und dann ist der neue Mensch da und erfüllt uns täglich mit Stolz. Sei es mit vermeintlichen Kleinigkeiten, wie Kopf heben oder alleine sitzen, bis hin zu Situationen, wie letztlich am Spielplatz, als meine Kleine alleine auf die Rutsche geklettert ist um danach glucksend runter zu rutschen. Ich war so stolz, ich kann es kaum in Worte fassen. Und natürlich bleiben da meine Augen nicht trocken. #sorrynotsorry
7. Verzweiflung
Denn Mama sein ist cool, wunderbar und aufregend aber auch verdammt anstrengend. Manchmal hat man einfach keine Ahnung was man gerade tut oder tun sollte und das endet natürlich in der einzigen logischen Lösung: Tränen.
8. Einsamkeit
Manchmal ist man einfach einsam. Wenn man zum Beispiel den ganzen Tag mit keinem Erwachsenen gesprochen hat, das Baby in einem Wachstumsschub steckt und draußen der Schnee fällt, fällt es einem nicht schwer zu glauben, dass man wahrscheinlich nie wieder ein „normales“ Leben führen wird. Ein Leben ohne Windeln und mit sozialen Kontakten. Ja, manchmal sind wir Mamas einsam und gerade deshalb ist es auch so wichtig darüber zu sprechen, um das Thema ein bisschen zu enttabuisieren.
9. Liebe
Mutter zu sein bringt so unglaublich viel Liebe mit sich, dass manchmal die ganze Liebe im Herzen keinen Platz mehr hat und aus den Augen in Form von Kullertränen ausquillt. True story.
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