Abgestillt.
Nach achteinhalb Monaten ist es vorbei und ich verabschiede mich von dieser Zeit voller Milchflecken und Kuscheleinheiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war nicht immer einfach, es war anfangs auslaugend und langwierig, aber dann war es plötzlich doch viel zu schnell vorbei.
Ich hatte mir vor Matildas Geburt keine Gedanken übers Stillen gemacht. Also nicht so wirklich. „Es wird schon klappen“ dachte ich mir. Aber so einfach war das Ganze nicht. Nach der Narkose war ich total benebelt und durch den Kaiserschnitt konnte ich weder stehen noch sitzen. Ich lag da, fast reglos und niemand half mir. Matilda kam morgens um sieben auf die Welt und erst am nächsten Abend erbarmte sich eine Schwester, holte ein Stillhütchen und half mir die Kleine anzulegen. Das war 40 Stunden nach der Geburt.
Mamas haben es eigentlich nicht so einfach, kaum ist die Geburt vorbei, muss man sich auch noch mit dem Stillen befassen – vorausgesetzt man will. Wenn man nicht möchte, bekommt man von einer Schar zeigefingerhebenden Krankenschwestern die Vorteile von Muttermilch vorgepredigt und packt dann oft doch beschämt die Brust aus.
Denn wenn es ums Stillen geht, hat jeder eine gefestigte Meinung. Man soll es tun, wann immer das Kind es will oder genau zeitlich geplant, so lange wie möglich oder so kurz wie notwendig, öffentlich oder versteckt, im Liegen, im Sitzen oder im Stehen.
Aber wie bei allen Dingen die das Mamsein betreffen, gibt es auch für das Stillen kein Einheitsrezept. Jede Mutter – jede Frau – sollte das tun, was sie für richtig hält. Das Wichtigste dabei ist, auf die eigenen Instinkte zu hören. Denn ob man es glaubt oder nicht, sobald das kleine Wesen da ist, weiß ma ganz genau was richtig und was falsch ist. Zumindest für sich und sein Kind.
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