Oder noch schlimmer – bin ich eine schlechte Mutter? Ich muss die Frage mit Nein beantworten, sonst würde ich wohl kaum mit mir Leben können. Aber die Frage stellt sich mir, wieso so viele Frauen sagen, sie seien an erster Stelle Mutter und dann erst Mensch? Ich Liebe meine Tochter und sie ist unweigerlich ein Teil von mir. Von meiner Vergangenheit und meiner Zukunft. Aber ich bin es ihr schuldig, mehr als nur ihre Mama zu sein.
Genausowenig möchte ich, dass sich meine Mutter ausschließlich als meine Mama definiert. Sie hat einen wunderbaren Job gemacht meinen Bruder und mich großzuziehen, aber sie ist mehr als nur Mutti, sie ist eine gute Zuhörerin, eine wunderbare Lehrerin, eine kreative Aromatherapeutin und eine ausgeklügelte Hobbypsychologin. Und das ist vollkommen okay.
Wenn man allerdings sagt, man möchte sich nicht alleinig über Muttersein definieren, wird man oft schief angeschaut. Einem Vater stellt sich dieses Dilemma jedoch nie, ist es für ihn doch gesellschaftliich völlig akzeptabel sich über seinen Job oder eben sich selbst zu definieren. (Finde den Fehler.)
Wir Mütter haben die Zukunft in unserer Hand, in unseren Bäuchen. Und das ist eine wundervolle Aufgabe. Lasst es aber bitte nicht die einzige sein.
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