Manchmal schleichen sie sich an, die Beziehungsprobleme, und sind dann plötzlich da. Dabei ist „plötzlich“ meist gar nicht so „plötzlich“. Vielmehr merkt man erst, dass man ein Problem hat, wenn man bereit dafür ist, es auch zuzugeben. Wenn aus einem Paar ein Elternpaar wird, gibt es viele neue Dinge, an die man sich gewöhnen muss. Neue Dynamiken und Rollen. Da kann es manchmal auch zu Krisen kommen. Aber was, wenn die Probleme da sind und man an ihnen arbeiten möchte? Judith Gastner hat die Paartherapie PaarBalance entwickelt, die ideal für Eltern ist, die wenig Zeit haben. Man kann sie nämlich alleine machen und online – super praktisch also. Wann ist aber der richtige Zeitpunkt, um die Beziehung zu verbessern? Wir haben Judith Gastner gefragt!
Die Münchner Psychologin Dr. Judith Gastner arbeitet als Psychotherapeutin und Coach in eigener Praxis. Zu einem ihrer Behandlungsschwerpunkte zählt die Beratung von Einzelpersonen und Paaren in den Bereichen Beziehungsanbahnung, Partnerschaftsgestaltung, Sexualität und Krisenbewältigung. Die approbierte Verhaltenstherapeutin hat www.paarbalance.de mitentwickelt – das erste interaktive Online-Beziehungscoaching, das auf den einzelnen Partner zugeschnitten ist und jungen Paaren mit Kindern und geringem Zeitbudget gut dabei helfen kann, ihre Beziehung rasch und spürbar zu verbessern.Als Mutter von zwei kleinen Jungs (7 und 3) weiß sie nur zu gut, wie kompliziert es im turbulenten Alltag sein kann, seine Ressourcen zwischen Kindern, Job, Haushalt, Freunden, Hobbys, Verwandten, unvorhersehbaren Herausforderungen und der eigenen Partnerschaft aufzuteilen – und sich dabei nicht selbst zu verlieren. |
Wie kann man Beziehungsproblemen entgegen wirken?
Judith Gastner: Am besten gar nicht erst von „Problemen“ sprechen – und auch gedanklich das Wort verbannen. Lieber z.B. von „neuer Situation“ oder „Herausforderungen, für die es noch ein paar gute
Lösungen braucht“ reden. Aber natürlich ist es noch viel besser, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen, dass die Beziehung als „problematisch“ und belastend erlebt wird. Die große Herausforderung in einer Partnerschaft – schon lange, bevor Kinder da sind – ist es, respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen. Und zwar auch dann, wenn man schlecht gelaunt aus der Arbeit kommt oder übermüdet ist, weil die Nachbarn mal wieder das Wochenende durchgefeiert haben. Der Partner darf nicht als Blitzableiter benutzt werden. Gerade auch in angespannten Momenten sollte am anderen nicht die Sau raus gelassen werden (nach dem Motto: Ich bin halt temperamentvoll… der andere muss mich so nehmen, wie ich bin… irgendwo muss ich schließlich hin mit meinem Frust…). Es würde sehr viel helfen, wenn sich Paare regelmäßig darauf besinnen, dass sie letztlich beide dasselbe wollen: entspannt zusammen sein, gemocht werden, unterstützt werden. Dafür braucht es das Gefühl von Miteinander statt Gegeneinander. Also nicht: „Warum hast Du schon wieder nicht…?!“, sondern: „Könnten wir bitte schnell zusammen…“
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um an einer Beziehung zu arbeiten?
Judith Gastner: „An der Beziehung arbeiten“ – das klingt erst einmal ziemlich abschreckend und freudlos. Im Idealfall wird Beziehung ja als Bereicherung erlebt und nicht als belastender Zweitjob. Daher ist es das allerbeste, wenn die Partnerschaft möglichst von Anfang an gehegt und gepflegt wird, d.h. jeder Partner „präventiv“ an einer schönen gemeinsamen Beziehungsgeschichte und einem stabilen Wir-Gefühl bastelt: Mit lieben Worten und Gesten, dem regelmäßigen Austausch darüber, was jeden beschäftigt, gemeinsamen Ritualen, kleinen Aufmerksamkeiten, Unternehmungen, die beiden Spaß machen usw. Das ist nämlich die eigentliche „Beziehungsarbeit“: Jeden Tag das Miteinander bewusst gießen und düngen – wie eine Pflanze, von der wir uns wünschen, dass sie gut gedeiht. Dann entsteht auch gar keine „schwere“ Beziehungsarbeit. Aber: Auch das ist mal wieder leichter gesagt als getan. Weil es nun mal nicht immer und automatisch gelingt, zu jedem Zeitpunkt zugewandt und kontrolliert zu sein. Etwa wenn junge Eltern übermüdet und entsprechend dünnhäutig sind. Da kann schon mal der Wurm reinkommen und der Umgang miteinander Kratzer bekommen.
Doch auch dann sollte es nicht heißen „Erst die (Beziehungs-)Arbeit, dann das Vergnügen“, sondern umgekehrt: „Erst das Vergnügen – dann die Arbeit!“ Es ist dann nämlich umso wichtiger, (wieder) für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen, bevor „Heiße Eisen“ angefasst werden können. Offene Wünsche und Konfliktthemen mit dem Partner zu klären funktioniert nur, wenn sich keiner gestresst und in die Enge getrieben fühlt – sondern sich beide vom anderen (wieder) prinzipiell akzeptiert fühlen.
Die Antwort auf die Frage: „Wann ist der richtige Zeitpunkt, um an seiner Beziehung zu arbeiten?“ lautet also: Jetzt! Sofort! Täglich! Jeder kann sich – ohne Vorlauf – (wieder) vornehmen, dem Partner (und damit der Partnerschaft) bewusst etwas Gutes zu tun. Dafür braucht es, wie gesagt, gar nicht viel. Dann hat der Partner nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit auch bald (wieder) ein Ohr für die Wünsche des anderen…
Wann ist es zu spät?
Judith Gastner: Eigentlich ist es fast nie zu spät – es sei denn, einer von beiden hat sich innerlich (und womöglich auch äußerlich) schon komplett verabschiedet. Ansonsten lohnt es sich fast immer, den Versuch zu wagen, noch einmal gemeinsam neu durchzustarten – insbesondere, wenn Kinder im Spiel sind. Also: Zäsur setzen! Das Ungute der Vergangenheit übergeben! Etwas gutes Neues aufbauen und dagegen stellen! Die Vergangenheit komplett „aufzuarbeiten“ funktioniert sowieso nicht. Man kann nicht vergessen – aber vergeben. An dem Satz: „Lieber mit dem alten Partner etwas Neues erleben als mit einem neuen Partner das Alte“ ist viel dran. Und mal im Ernst: Bei den meisten würde es nur den Bruchteil der Energie und Zeit kosten, in die bestehende Beziehung zu investieren, im Vergleich zu der, die es braucht, um einen belastenden Trennungsprozess durchzustehen und – oft noch verletzt und angezählt – zu versuchen, eine neue tragfähige Partnerschaft aufzubauen.
Was würdest du werdenden Eltern gerne mitgeben? (Und all jenen, die es schon sind?)
Judith Gastner: Eltern sein ist zwar manchmal verdammt anstrengend, aber alles in allem großartig und wunderbar!!! Mit diesen kleinen Menschlein lacht man wahnsinnig viel. Und ständig passiert etwas Neues.
Damit es aber Spaß macht, mit Kindern zusammen zu sein, braucht es:
- die Vertreibung perfektionistischer Ansprüche (möglichst konsequent)
- viel Humor (möglichst schwarz)
- Flexibilität (möglichst rund um die Uhr)
Wenn die Nacht mal wieder beschissen war, das Kind knatschig ist und sich die Eltern wie Zombies fühlen, sollte man den geplanten Besuchsmarathon am Nachmittag einfach geschmeidig wieder absagen – und zwar ohne schlechtes Gewissen. Was wäre die Alternative? Sich für seinen schlecht gelaunten Windewurm auf dem Arm zu entschuldigen? Sich für die eigenen Augenringe zu schämen, während man nur mit Not eine zähe Konversation am Laufen halten kann? Und wenn der Krabbler die Schublade mit den Tampons ausräumt und selbstvergessen im ganzen Bad verteilt – wo doch Mittagessen geplant war? Am besten hysterisches Protestgeschrei vermeiden. Den Burschen in Ruhe weiter wurschteln lassen. Ein Erinnerungsfoto von dem Chaos („Hilfe! Party entglitten!“) an die beste Freundin verschicken – und den Mittagsbrei in einer halben Stunde noch einmal aufwärmen.
Wie kann PaarBalance Eltern helfen?
Judith Gastner: PaarBalance ist ein Online-Programm, das lebenspraktische und konkrete Hilfe anbietet,
- wenn es in der Beziehung gerade nicht rund läuft,
- wenn die Partnerschaft in eine Krise geraten ist oder
- wenn es gutes „Handwerkszeug“ braucht, damit kleinere Schwierigkeiten gar nicht erst eskalieren.
Die „Geheimnisse glücklicher Langzeitbeziehungen“ werden in der Paarforschung ja seit Jahrzehnten zusammengetragen. Wir haben uns sehr darum bemüht, die wichtigsten dieser „Zutaten“ so aufzubereiten, dass man Lust darauf bekommt, sich wirklich mit ihnen zu beschäftigen. Anhand eines animierten Zeichen-Pärchens wird in 18 Coaching-Videos vermittelt, was die Dos und Don‘ts für eine liebevolle Langzeitbeziehung sind – und vor allem auch: Warum das so ist.
Inhaltlich geht es um Themen wie: Umgang mit offenen Wünschen, Geben und Nehmen, Erotik, Wir-Gefühl, Stressbewältigung, heikle Themen verhandeln usw.
Zu jedem Bereich gibt es ein Training und konkrete Tipps und Anregungen für die Zeit zwischen den Sitzungen.
Weil das Programm online zur Verfügung steht, kann es von jedem selbständig und unabhängig von Zeit und Ort genutzt werden. Daher ist es ganz besonders geeignet für alle, die im Alltag wenig Zeit haben und flexibel sein möchten. Anfahrtswege, Wartezeiten, Kinder weg organisieren – das alles fällt weg.
Unerwartet etwas Luft zwischendurch? Schnell das Tablet oder Smartphone schnappen – und schon können auch 5 Minuten wunderbar genutzt werden, um etwas Positives anzustoßen. Die Sitzungen müssen nämlich nicht am Stück gemacht werden. Man kann sich z.B. erst einmal nur ein Coaching-Video ansehen und die dazugehörigen Übungen später machen.
Was oft als sehr hilfreich erlebt wird: Es gibt die Möglichkeit, seinen Partner an den wichtigsten Gedanken per E-Mail (mit PDF-Zusammenfassungen) teilhaben zu lassen. Vielen fällt es nämlich viel leichter, dem Partner das eine oder andere erst einmal in Schriftform mitzuteilen – witzigerweise nicht nur dann, wenn es um Änderungswünsche geht, sondern auch bei Komplimenten und lieben Worten… Der Partner kann dann alles erst einmal in Ruhe auf sich wirken lassen – und fühlt sich nicht genötigt, sofort reagieren zu müssen.
Auf unserer Startseite (www.paarbalance.de) gibt es eine Video-Tour und Ausschnitte aus den Coaching-Videos, durch die man einen ersten Eindruck von der Machart des Programms bekommt.
Aber am besten: Einfach ausprobieren!! Es ist nämlich ein bisschen so wie beim Eltern werden: Man kann zwar versuchen zu erklären, wie das alles so ist und funktioniert – aber so richtig verstehen tut man’s erst, wenn man’s selbst erlebt… 😉
PaarBalance ist ein innovatives Online-Coaching zur Verbesserung der Beziehungsqualität – zugeschnitten auf den einzelnen Partner. Das wissenschaftlich fundierte Programm wurde von den Beziehungsexperten Prof. Dr. Ludwig Schindler und Dr. Judith Gastner entwickelt. Dabei wird in 18 interaktiven Sitzungen (à ca. 20 Minuten) mit Coaching-Videos, Übungen und konkreten Tipps auf unterhaltsame Weise vermittelt, wie in einer Partnerschaft ab sofort Missverständnisse vermieden, Konflikte gelöst und Gemeinsamkeiten gestärkt werden können. Das Programm ist gut in den Alltag zu integrieren und kann von einem Partner alleine durchgeführt werden. Empfehlenswert sind wöchentlich ein bis zwei Online-Sitzungen. Die Kosten belaufen sich auf 49 Euro für einen Monat und 129 Euro für drei Monate. Wie steht es um Eure Partnerschaft? Macht den kostenlosen PaarBalance-Beziehungstest HIER (oben rechts im Reiter)! |
Als Leser von Little Paper Plane bekommt ihr für das komplette Programm bei PaarBalance einen Preisnachlass von 10 Prozent. Einfach den folgenden Code kopieren und unten auf der Anmeldeseite bei „Ihr Gutschein-Code“ eintragen: LPP10.
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