ODER: Wenn Menschen ohne Kinder die besseren Eltern sind.
So, jetzt muss ich mich kurz mal auskotzen.
Und zwar geht es um diese allseits gehypte #deinkindauchnicht Kampagne. Hier wird (mal wieder) Eltern gesagt, was sie mit ihren Kindern gefälligst zu tun haben. Von kinderlosen Personen versteht sich.
Zum Hintergrund: Die Bloggerin Toyah Diebel hat den Hashtag #deinkindauchnicht ins Leben gerufen, dazu postete sie (u.a.) ein Foto von sich, schlafend, mit Milch die ihr aus dem Mund rinnt und darunter der Satz: „So ein Bild von dir würdest du nie posten? Dein Kind auch nicht.“ Über die Webseite deinkindauchnicht.org können Leute zudem Fotos eineichen, die sie niemals posten würde (es aber offensichtlich doch tun).
Unterstützt wird diese Kampagne von ganz vielen (kinderlosen) Influencern, Bloggern, Menschen, whatever.
Sorry Leute, wenn ihr dann mal später Kinder habt, macht ihr das bestimmt alles super. Wirklich. Aber sich herauszunehmen über andere Eltern (naja, eigentlich dezidiert über Mütter…mal wieder) zu bashen, sie für unverantwortlich und dumm zu erklären, ist einfach uncool.
Wenn man Eltern wird, muss man viele Entscheidungen treffen. Vielleicht sind es manchmal Entscheidungen, mit denen andere nicht klarkommen, Entscheidungen, die sie niemals so treffen würden, aber gerade das macht das Elternsein so spannend (und manchmal auch so anstrengend, to be honest).
Ich möchte mich nicht für alle meine Schritte und meine Entscheidungen entschuldigen oder rechtfertigen müssen. Und glaubt mir, dieses Gefühl haben viele Mamas von Tag eins an. Ob sie arbeiten gehen oder daheim bleiben, ob sie stillen oder nicht, ob sie zum Pekip gehen oder es auslassen und eben ob sie ihre Kinder zeigen oder sie blurren.
Lasst die Mütter einfach Mütter sein!
Ohne Druck, ohne moralische Überlegenheit, ohne Scheinheiligkeit von wegen „Also wenn ich Kinder hätte, ich würde das gaaaaanz anders machen…“ Glaubt mir, I’ve been there… ich war auch mal kinderlos und hab super qualifizierte (#not) Eziehungsratschläge erteilt und gerade deshalb ist es mir so wichtig allen Mamas, allen Papas da draußen den Freiraum zu lassen Fehler zu machen, ihre eigenen (!) Entscheidungen zu treffen und sich nicht vorschreiben zu lassen, wie sie mit ihren eigenen Kindern umzugehen haben. Wir leben in einer Welt, in der wir Toleranz predigen aber dennoch viel zu oft wegschauen, wenn Müttern gerade diese Toleranz nicht entgegengebracht wird. Leben und leben lassen, ohne sich besser als andere zu fühlen, ohne meinen zu wissen, was andere Personen tun sollten um gute Menschen zu sein.
Also, liebe Moralapostel: Cool bleiben und nicht alle Menschen (*hust* Mütter) über einen Kamm scheren.
Das ist nicht fair, you are better than that.
P.S. Mir ist auch klar, dass manche (Kinder)Fotos im Netz nichts verloren haben, Toyah richtet sich aber prinzipiell gegen alle Bilder mit Kindern drauf (als würden sie einfach nicht zu unserem Leben/Alltag dazugehören…)
P.P.S. Und: Man muss nicht unbedingt Kinder haben um zu wissen was richtig und was falsch ist, aber man sollte sich auch nicht wie bessere, überlegene Erziehungsberechtigte fühlen und Menschen die Kinder haben belehren…
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