Bevor das Baby da ist, nimmt man sich Unmengen vor, man weiß genau wie man erziehen willen, was Tabu ist, was auf den Tisch kommt, ob man stillen will oder nicht. Und dann wird man Eltern und plötzlich scheinen all die Pläne, die man vor der Geburt hatte sich in Rauch aufzulösen. Denn egal was man sich vornimmt, es kommt immer anders als geplant.
Und da wären wir schon beim Thema Stillen. Denn ja, es ist „das Beste“ fürs eigene Kind, aber auch verdammt anstrengend und schmerzhaft. Auch jetzt, nach der Geburt meines zweiten Babys, musste ich daran glauben. Die erste Woche war dabei die schlimmste, bei jedem Anlegen habe ich geheult wie ein Schlosshund. Was mir die Kraft gegeben hat durchzuhalten, war das, was ich im Sommer übers Stillen gelernt habe. Denn im Juli durfte ich das Danone Nutricia Research Center in Utrecht besuchen, wo die Basis für die Produktentwicklung von Milupa Säuglingsnahrungen gelegt wird. Dort wird seit 2013 Muttermilchforschung betrieben und ich war bei Vorträgen von Ärzten und Professoren dabei, die ihre Karriere der Forschung von Muttermilch widmen.
Was mich dabei besonders verwundert hat, ist die Tatsache, dass Forscher herausgefunden haben, dass jede Frau eine individuelle Muttermilch bildet. Dabei gibt es vier verschiedene Muttermilchtypen, die sich wie Blutgruppen voneinander unterscheiden. Jede Stillmahlzeit besteht außerdem aus drei „Arten“ von Milch, die erste stillt den Durst, die zweite sättigt und die dritte ist das „Dessert“. Jedes Mal wenn wir unsere Kinder also anlegen, bieten wir ihnen ein gesamtes Buffet an – wenn das nicht cool ist…
Aktuell wird im Danone Nutricia Research Center das Augenmerk auf die Zusammensetzung von Pre-, Pro-, Syn- und Postbiotika gelegt, welche die Darmmikrobiotika und das Immunsystem positiv beeinflussen. Diese Pre-, Pro-, Syn- und Postbiotika sind Bestandteil der Muttermilch und können Auswirkungen darauf haben, ob Kinder später an Allergien leiden oder nicht. Deshalb wurde an Möglichkeiten geforscht die Darmmikrobiotika von nicht gestillten Säuglingen zu stärken um die Darmbesiedelung und das Immunsystem zu stärken – durch die Zufuhr ebendieser Pre-, Pro-, Syn- und Postbiotika. Besonders für die Prävention von Allergien scheint es sinnvoll, Säuglingsnahrung mit Synbiotika zu kombinieren. Sie schaffen Bedingungen im Darm, die das Immunsystem trainieren und dadurch die orale Toleranz auf Fremdeiweiße (z.B. Kuhmilch) fördern.
Ja, Stillen ist nicht leicht und kann manchmal in einen Kampf ausarten. Wenn es gar nicht klappen will, dann ist es einfach gut zu wissen, dass es Alternativen gibt, die an den Bedürfnissen des Kindes angepasst sind.
Weltweit werden lediglich 43 Prozent der Babys voll gestillt, obwohl die WHO Stillen bis zum sechsten Lebensmonat naheliegt.
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Krissi meint
Ja das mit dem Stillen ist nicht einfach. Auch ich habe gerade mit Kind 2 ins Stillen gefunden. Ich hatte verdrängt wie hart die Zeit bis zum Milcheinschuss ist, wie schmerzhaft durch das viele Anlegen auch die Nachwehen sind und wie lang es dauert bis sich wir beide uns richtig auf einander eingestellt haben. Ich hatte 3 Tage viel zu viel Milch und musste abpumpen und die schmerzenden Brüste dazu…
aber es lohnt sich und man weiß, wofür man sich das „antut“ ☺️
Sandra Otte meint
mind. 6 Monate (!) werden empfohlen …die WHO rät eher zu.2 Jahren ;))))
Schöner Artikel!