Mutter sein ist nicht einfach. Es ist ein Job, auf dem man sich nicht wirklich vorbereiten kann und der keine fixe Arbeitszeiten hat. Man ist rund um die Uhr verfügbar, manchmal müde und schlecht gelaunt, aber man muss trotzdem stets sein Bestes geben. Mütter wissen das. Und doch sind gerade sie die ersten, die das Verhalten anderer Mütter kritisieren.
Es scheint, als ob Kritik und Mamasein miteinander einhergeht. Ständig wird einem auf die Finger geschaut, was man wie, wo und wann tut und ob man ja dies und jenes macht. Fair? Eher nicht.
Wieso kritisiert man denn also Mütter ständig? Weiß man denn nicht – vor allem wenn man selbst Mama ist – wie verletzend und mühsam das sein kann? Bestimmt weiß man das, doch es ist viel leichter die Makel anderer zu erkennen und sich dabei unübertrefflich vorzukommen, als in den Spiegel zu blicken und zu begreifen, dass man selbst nicht vollkommen ist.
Oder ist der wahre Grund hinter der ständigen Kritik vielleicht der, dass fast jede Frau Mama werden kann und sich somit auch als potentielle Expertin in Sachen Kindererziehung versteht? Ein wahres Rätsel…
Dennoch wäre es absolut hilfreich, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen würden, anstatt sich Fehler vorzuhalten. Man weiß ja nie welchen Grund eine Mama dazu bewegt heute mal DIES zu tun, anstatt JENES.
Elodie meint
Da sprichst du ein wahres Wort!
Wir Mamis tun uns allen nichts Gutes, wenn wir uns gegenseitig kritisieren. Insgesamt werten wir damit unsere wertvollen Leistungen als Mütter ab. Leider geschieht dies noch sehr häufig. Hinter vorgehaltener Hand wird die eine als schlechte Mutter beschimpft, weil sie ihr Kind zu früh in die Krippe gibt, die andere ist rückständig und zu bequem, weil sie für die Kinder zu Hause bleibt.
Tagtäglich machen sich Mamis gegenseitig schlecht, obwohl wir doch alle auf unsere Weise das Beste versuchen. Und dann wundern wir uns noch, warum die Mutterschaft oder Berufe in der Kindererziehung in der Gesellschaft so einen geringen Stellenwert haben?
Ein erster guter Schritt ist, wenn wir uns gegenseitig in unseren Mutterrollen anerkennen und respektieren, auch wenn wir unterschiedliche Wege der Erziehung wählen.
Kein Mann würde einen anderen Mann kritisieren, wenn er drei Kinder und einen Vollzeitjob hat. Niemand würde auf die Idee kommen sich zu fragen, warum dieser Mann sich überhaupt für Kinder entschieden hat. Aber bei Frauen sieht die Sache leider heutzutage noch sehr anders aus. Warum?
Und auch das Gegenteil sollte respektiert werden. Wenn eine Frau für die Kinder zu Hause bleiben möchte, dann ist das ihre eigene Entscheidung und man sollte sie nicht als unambitioniert oder altmodisch abstempeln. Aus meinem Umfeld weiss ich, dass diese Frauen meistens diejenigen sind, die helfen, wenn sonst keiner da ist, die sich organisatorisch im Kindergarten und in der Schule engagieren und ohne die vieles Zwischenmenschliche einfach auf der Strecke bleiben würde.
Wir Mamis sollten alle stolz auf uns sein und auf das, was wir täglich leisten, nur so können in Zukunft Mutterschaft und Erziehung auch die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.
Evelyn meint
Absolut Elodie, das hast du schön geschrieben. Wir Frauen kritisieren uns gegenseitig ohne zu merken, dass jede Mama eh ihr Bestes gibt, wir sind nunmal alle unterschiedlich, da sieht „das Beste“ jeder Mutter auch anders aus…
<3 Für mehr Liebe und Respekt! <3