„Ich wünsche dir eine normale Geburt. Ohne PDA, auch um anderen Frauen Mut zu machen.“
Diese Worte wurden mir in einem Kommentar unter der Geburtsgeschichte von Matilda hinterlassen. Ich freue mich wirklich wie ein Schnitzel auf jeden Kommentar, aber dieser stimmte mich nachdenklich (auch wenn er wahrscheinlich lieb gemeint war). Und ich war ein bisschen verblüfft.
Ich denke nämlich eine normale Geburt gehabt zu haben. Ich meine, wer definiert bei einer Geburt was normal ist und was nicht? Wieso sollte ich mir eine Geburt ohne PDA wünschen? Ich schäme mich nicht dafür zu sagen, dass ich einen Kreuzstich hatte und würde es auf alle Fälle wieder tun. War meine Geburt deshalb weniger „echt“? Wohl kaum.
Wir Frauen sollten von diesen Gedanken loslassen, dass es nur einen richtigen Weg gibt ein Kind auf die Welt zu befördern. Es ist nämlich nicht so. Es gibt schnelle Geburten, langsame, wilde und sanfte. Eine Geburt bedeutet loslassen zu können. Auch die Schuldgefühle danach oder die „Was wäre wenns“.
Die Kaiserschnittgeburt meiner Tochter war nun mal so wie sie war. Für mich normal, für andere nicht. Ich kann damit Leben, kannst du?
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Nele meint
Jeder einzelne Deiner Texte trifft ins Schwarze, aber dieser hier besonders!
Auch ich habe die ein oder andere Mutter-Freundin, die stolz auf Ihre PDA lose, „natürliche“ Geburt ist und auf meine eingeleitete, PDA vollgepumpte Geburt mit Zange herunterschaut. Ich würde diese Müttern am liebsten fragen, wie sie darauf kommen, mir ungefragt ihre Meinung zur MEINER Geburt zu geben? Ich sage ihnen ja auch nicht ungefragt, daß der neue Haarschnitt nun wirklich furchtbar aussieht und der Kindesnamen nicht so originell ist, wie sie denken.
ICH entscheide, was auf welche Weise aus mir herauskommt und absolut niemand hat ein Recht darüber zu urteilen. Punkt.
(Wie man vielleicht merkt, ist das ein ganz wunder Punkt bei mir – auch fast 3 Jahre nach der Geburt noch).
Evelyn meint
Da verstehe ich dich voll und ganz! Und du hast recht, man darf sich nicht anmaßen über den Schmerzpegel anderer zu urteilen, das ist einfach Irrsinn!
In diesem Sinne: Lass uns stolz auf unsere „unnormale“ PDA-Geburt sein! 😉
Evelyn meint
„Künstlichen Schwanzvergleich unter Müttern“ – you made my day! 🙂 hahahahaha <3
Jen meint
Ohh wie ich diese Kommentare hasse, wichtig ist doch nur das Mama und Baby wohlauf sind – egal ob nun Naturpur oder PDA. Und bei meinem zweiten Baby hätte ich alles für eine PDA getan, das Erste kam dafür quasi schmerzfrei zur Welt. Jeder ist anders und hat ne andere Erfahrung damit gemacht. Dieses hin und her ist so gemein. Finde diesen künstlichen Schwanzvergleich unter Müttern so doof, man ist wegen eines Kaiserschnittes doch nicht weniger Mama oder hat weniger geleistet. Hauptsache draußen und gesund, wie ist egal 🙂
Mercedes meint
Ich finde deine Beiträge super und sehr gut geschrieben. Bei mir wurde auch ein Kaiserschnitt gemacht nach Geburtsstillstand. Auch mit Vollnarkose. Ich hätte unglaublich gerne eine PDA gehabt, hab aber leider keine bekommen. Kein anderer Mensch kann nachvollziehen, wie stark deine Schmerzen waren und wie unaushaltbar für dich. Aber natürlich, der KS ist ja der leichtere Weg, wir waren ja zu ‚faul‘ um unsere Kinder ’normal‘ zu bekommen 😉 ich habe eine super enge Bindung zu meinem Zwerg, da hat auch ein KS nichts daran geändert. Sollen die anderen doch denken was sie wollen 🙂 schöne Grüße von einer begeisterten Leserin (PS mein Zwerg kam am 27.6.16, also nicht lange nach Matilda)
Evelyn meint
Vielen lieben Dank! Mei, du auch ein Junikind, wie schön! 🙂 Genau das meine ich, nur wir selbst können nachvollziehen wie es war, uns mit unserer Meinung über andere zu stellen und zu behaupten was normal ist und was nicht ist eeeeetwas schwierig :-).
Bussi deinem Zwerg und dir und danke nochmal für die lieben Worte! <3
Caro meint
Alsoooo das Thema Geburt löst oft ulkige Reaktionen aus. Ich finde, es war vor allem arg viel (körperliche) Arbeit. Aber wie das Baby schlussendlich raus kommt, muss doch Wurscht sein. Sollen wir froh sein, dass wir an den komplizierteren Geburten nicht mehr elendiglich abkratzen müssen, finde ich (vielleicht auch, weil ich so ein Kandidat gewesen wäre!).
Jedenfalls zum Thema PDA ja/nein: man muss sich doch nicht selbst empor heben, um zu wissen, was man da vollbracht hat, egal ob das jetzt mit PDA oder ohne war, das soll sich jeder selbst aussuchen und überlegen. Ich war zB voll auf eine PDA eingestellt (wozu leiden, oder??!, war meine Einstellung), und habe dann einfach keine gebraucht. So überraschend kann’s auch kommen!
Evelyn meint
Absolut!! Ich denke, wie du auch gesagt hast, jeder soll für sich selbst entscheiden was sein persönlicher Weg ist. Mit PDA, ohne, mit Kaiserschnitt oder vaginal. Ändern kann man im Nachhinein sowieso nichts mehr! 😉 Und die Hauptsache sollte immer sein, dass das Baby gesund und munter auf der Welt ist, WIE das passiert ist, kann nie „unnormal“ sein. 😉
Vicky meint
Auch ich werde dann keine „normale“ Geburt haben, weil ich ehrlich gesagt jetzt schon weiß, dass ich eine PDA will und bereits die dazugehörigen Formulare bei mir habe und ich nur noch unterschreiben muss. Ob es dann zu einem Kaiserschnitt kommt oder nicht, wird man dann sehen. Ich weiß nur, dass ich mich keinen unerträglichen Schmerzen aussetzen möchte (das ist z.B. für mich nicht „normal“) wenn es Mittel und Wege gibt diese zu verhindern. Und wer definiert schon den Begriff „normal“ – jede(r) für sich selbst.Ich wünsche mir, dass Du weiter so offen und ehrlich schreibst. 🙂
Evelyn meint
Danke meine Liebe, ich kann eine PDA nur wärmstens empfehlen, und finde auch, dass das jede für sich selbst entscheiden muss ohne dafür im Nachhinein gemaßregelt zu werden – schon gar nicht von anderen Mamas! 😉