Vor einigen Tagen hab ich mir im TV den Streifen Legally Blond reingezogen (ja, genau der). Aus Langeweile und Faulheit mir was auf Netflix rauszusuchen. Und als ich den Film nach 15 Jahren wieder ansah merkte ich, dass er gar nicht so hohl und seicht ist, wie die quietschpinke Fassade vielleicht vermuten lässt. Vielmehr geht es um Schwesternschaft, Zusammenhalt unter Frauen und dass Klischees nicht immer bedient werden müssen.
Und genau da musste ich über den fehlenden Gemeinschaftssinn meiner Geschlechtskolleginnen denken. Wir haben von klein auf gelernt Rivalinnen zu sein, andere Frauen als Konkurrenz zu betrachten und dieses Verhalten ist so tief in uns verankert, dass wir es oft gar nicht merken.
So gibt es nach wie vor Frauen, die meinen, es würde keinen Weltfrauentag mehr brauchen: „schon lang nicht mehr“ heißt es, „diese Emanzen übertreiben„, „Ich würde mich niemals als Feministin bezeichnen, das ist mir zu extrem„, „die sind alle unentspannt„.
Naja, ich wünschte auch, es gäbe keinen Weltfrauentag.
Wirklich.
Ich wünsche mir nämlich eine Welt in der es selbstverständlich ist, dass Frauen nicht als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, geringere Löhne beziehen, als Sexobjekte gehandelt werden weil sie Röcke tragen und gesteinigt werden, weil sie vergewaltigt wurden.
Ja.
Aber in dieser Welt leben wir nicht. Der beste Beweis dafür sind die ekelhaften Aussagen des amerikanischen Präsidenten, der an der Macht ist, obwohl er Frauen offensichtlich als Graptschpakete und nicht als Personen ansieht.
Und das ist nur einer der Gründe, weshalb der Weltfrauentag heute immer noch bitter nötig ist. Nicht, weil er gegen Männer ist, sondern weil er für Frauen steht. Für Solidarität unter Schwestern. Für eine Gleichheit, die nicht nur uns Frauen, sondern auch Männern zugute kommt. Und ja, Feminismus ist anstrengend, unbequem, energieaufreibend und setzt Beharrlichkeit voraus. Aber er ist vor allem eines: Immer noch absolut notwendig.
Auch wenn man sich selbst nicht konkret benachteiligt fühlt, heißt es noch lange nicht, dass es keine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern mehr gibt. Manchmal reicht es einfach über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken um zu begreifen, dass Sexismus fest in unserem Alltag und unserer Sprache verwurzelt ist.
In diesem Sinne: Kämpft weiter, nicht gegen die Männer, sondern für die Frauen.
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Topfgartenwelt meint
Vielen Dank für den Besuch auf meinem Blog 🙂 Ja, die Stutenbissigkeit ist unter Frauen leider sehr weit verbreitet…
LG Kathrin
Lia meint
Ach meine Liebe, Danke für diesen tollen Beitrag. Du hast so recht. Dafür, dass Frausein irgendwann nicht mehr thematisiert werden muss.
Herzlich,
Lia