„Und, war es ein Wunschkind?“ – vieles habe ich nach Bekanntgabe meiner Schwangerschaft erwartet, aber nicht, diese Frage so oft gestellt zu bekommen. Und zwar noch vor der Frage zum Geschlecht oder zum Geburtstermin…
Schon vor unserer Hochzeit fingen sich Freunde und Fremde an für unsere Kinderplanung zu interessieren und wurden dabei zum Teil auch wirklich forsch. Irgendwann verlief die Frage im Nichts, vielleicht weil man immer nur mit einem genervten Lächeln antwortete. Dann, uhhhh, dann war es tatsächlich soweit und als wir dann unsere Schwangerschaft verkündeten, wandte sich das Blatt.
„Ist es ein Wunschkind?“
Nicht nur Freunde („Ähm – war es, ähm, geplant“) und Bekannte („Uhhh…ein Unfall?!“) stellten die Frage aller Fragen, auch Friseure, Kosmetikerinnen, völlig Fremde. Aber ist es eigentlich nicht irrelevant? Und, außerdem, ist es nicht auch absolut persönlich?
Am Anfang versicherte ich noch lachend, dass es sich um ein sehr gewünschtes Wunschkind handle, irgendwann gab ich ein trockenes „Jup!“ von mir. Der nächste der mich fragt bekommt die Antwort: „Was? Ich bin schwanger? Wo? DAS war wirklich nicht geplant!“
Ja, ich bin (erst? schon?) 28 und ja, ich liebe meinen Job aber nein, eigentlich geht es dich nichts an ob unsere kleine Tochter „geplant“ war oder nicht. Außerdem ändert es nichts an der Tatsache, dass sie uns bald beehren wird – oder?
Es ist außerdem irrelevant ob Mann oder Frau, denn mein Gatte bekam die Frage gleich oft gestellt wie ich, nur sieht man ihm die Schwangerschaft weniger offensichtlich an als mir.
Die Neugierde der Menschen ist zwar verständlich, aber – wie ich finde – doch etwas fehl am Platz, immerhin ändert die Antwort für sie nichts, aber hinterlässt den Gefragten mit einem mulmigen Gefühl. Eine Mischung aus: „Denkt er/sie ich sei zu jung/alt, zu naiv/planlos oder mit Verhütung nicht vertraut?“.
Sobald man eine Schwangerschaft verkündet und spätestens dann, wenn man eine massive Kugel vor sich hin schiebt und trotzdem noch lächelt, ist es doch klar, dass man sich auf das Baby freut, ob geplant, gewünscht, herbeigesehnt oder eben nicht. Und was nun der Fall ist, dass hat nur wirklich nichts beim Smalltalken zu suchen.
Sorry, not sorry.
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