
Ich wollte niemals die Frau sein, die ein Kind bekommt und dann nur mehr über Stuhlgang spricht. Die Frau, die am Spielplatz mit anderen Müttern Rezepte austauscht und ihre kinderlosen Freunden mit Gespräche über Kindergartenplätze langweilt.
Wieso auch? Es gibt ja im Leben definitiv mehr als nur Stuhlgang- und Babygebrabbel-Gespräche.
Und dann wurde ich Mutter.
Wenige Monate nach der Geburt meiner Tochter hatte ich das Gefühl, alles eigentlich gut unter Kontrolle zu haben, immer noch die „Alte“ zu sein. Ich zeigte meinen kinderlosen Freunden freudig unsere Mini und hörte so oft den Satz: „Du bist so eine coole Mama, es ist so toll, dass man mit dir noch über normale Dinge reden kann!“
Damals fand ich das super.
Und dann kam der Tag, an dem ich feststellte, dass ich doch ein bisschen so war, wie all die anderen Mütter. Schließlich war ich ja eine…
Künstlich versuchte ich manchmal andere Themen zu finden, obwohl mich gerade die Kindergartenplatz-Frage beschäftigte oder ich dringend nach neuen und schnellen Rezepten für das Abendessen suchte. Und manchmal fand ich am Spielplatz mehr Gehör als bei meinen Freundinnen, wenn eines der Kinder gerade nicht schlafen wollte und ich am Zahnfleisch ging.
Ja, ich bin immer noch ich, die „Alte“.
Aber irgendwie auch nicht.
Mich beschäftigen nun mal andere Dinge als vor der Geburt meiner Kinder und das ist auch okay. Gleichzeitig bedeutet es nicht, dass ich meine Dinge als wichtiger empfinde, nur weil sie Kinder involvieren.
Jeder hat so seine Sorgen und Gedanken, die er täglich mit sich herumtragen muss.
Wenn man Eltern wird, verändert sich vieles, sei es für die Mutter als auch für den Vater. Ich habe es satt mein neues Ich zu unterdrücken, nur weil andere es vielleicht „uncool“ finden könnten. Oder vielleicht bin ich auch „uncool“. Aber ich steh dazu.
Ja, in erster Linie bin ich eine Frau. Eine Frau die Gehör finden will, die ihre Probleme gerne austauscht und darüber redet. Und da sind Kinderthemen nun mal vorprogrammiert, denn das bin auch ich: Eine Mama.
Das neue Ich eben.
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