Offener Brief an alle Fläschchen-Gegner

Hey! Ich bin es, dein Gewissen. Nein, eigentlich nicht direkt. Das war gelogen. Ich bin einfach ich und ich möchte dir etwas erzählen.

Weißt du noch, als du die eine Mama aus der Krabbelgruppe schief angesehen hast, weil sie meinte, ihr Baby bekommt die Flasche? Das war nicht besonders nett, oder?

Du hältst stillen für das einzig Wahre und ich verstehe dich irgendwo. Schließlich können wir Frauen mit unserem Körper einen Menschen ernähren und das ist schon ziemlich cool.

Aber weißt du, es gibt Mamas, die entscheiden sich aus den unterschiedlichsten Gründen gegen das Stillen und für das Fläschchen.

Vielleicht wollte das Anlegen bei ihnen nicht klappen, vielleicht möchten sie, dass Papa zukünftig nachts genauso oft aufsteht oder sie wollen bald zurück in den Job.

Und weißt du was? Das ist genauso cool. Immerhin musst du es ihnen ja nicht gleichtun. Hast du nicht selbst einmal gesagt, dass jede Mama für sich selbst entscheiden muss, was sie für richtig hält? Ja? Siehst du.

Was ist das Wichtigste, dass du deinen Kindern beibringen möchtest?

Toleranz? Schön, finde ich super.

Was würdest du also tun, wenn dein Zwerg einen Kollegen im Kindergarten hänselt, weil er oder sie einen zu großen Pulli anhat?

Würdest du ihm sagen, er sollte nicht so schnell urteilen, weil es auf ganz andere Dinge ankommt, als nur auf das Äußere und er wahrscheinlich in den Pulli bald reinwachsen wird? Ja? Dachte ich mir.

Siehst du, manchmal haben auch Fläschchen-Mamas lediglich einen Pulli an, der zu groß oder zu klein ist oder der deinem Geschmack nicht entspricht.

Du musst ihn ja nicht anziehen.

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