Gastbeitrag Stefanie Ederer – Familyroom
Ein neues Familienmitglied ist unterwegs oder gerade zur Welt gekommen?
Dies stellt Eltern und die großen Geschwister vor eine neue Herausforderung. Die Kleinen beanspruchen viel Aufmerksamkeit, was die Größeren sensibel wahrnehmen und Rivalitäten entstehen können.
Vor zwei Jahren stand auch ich in dieser Situation und war auf der Suche nach einem vernünftigen Buch zu diesem Thema. Leider habe ich Keines gefunden und hab somit entschlossen, dass ich ein eigenes Buch dazu schreiben werde. Da dies aber erst noch illustriert werden muss und die liebe Johanna nun mit Baby Nummer drei genau an der selben Stelle steht, habe ich diesen Gastbeitrag für sie und für euch verfasst: Ihr findet im folgendem Artikel verschiedene Anregungen wie ihr Eure Großen auf die neue Familiensituation vorbereiten und Sie begleiten könnt. Hier also ein paar Tipps Gengen die Eifersucht unter Geschwistern:
1. Bevor das Baby zur Welt kommt:
- Schon bevor das Baby zur Welt kommt ist es wichtig die großen Geschwister aktiv in die Vorbereitungen mit einzubeziehen. Auch jüngere Kinder können schon einige Dinge entscheiden und kleine Aufgaben übernehmen. Somit kann ruhig den Kindern die Wahl des ersten Schnullers, der Feuchttücher und Windeln überlassen werden. Aber auch bei baulichen Veränderungen in der Wohnung können sie mit einbezogen werden. Ziel hierbei ist es, den Kindern Vorfreude, Stolz und Selbstbewusstsein zu vermitteln.
- Auch können wir unsere Kinder ruhig in die Nameswahl miteinbeziehen. Manchmal haben auch sie ganz gute Vorschläge 😉
- Der Besuch beim Arzt kann eine aktive Auseinandersetzung mit dem Baby und dem Körper der Mutter ermöglichen. Die Kinder sehen, was im Körper der Frau vorgeht, lernen Neues dazu und ein Bezug zu dem Baby wird schon jetzt gefördert. Wichtig ist es den Kindern klar zu machen, dass das Baby im Bauch ihr eigenes kleines Geschwisterchen ist. Formulierungen wie: „Das ist deine kleine Schwester/dein kleiner Bruder“, oder „dein Baby“ kann späteren Eifersuchtsgefühlen vorbeugen. Die großen Geschwister schlüpfen in eine neue Rolle und werden auf diese vorbereitet.• Wir sollten unsere Großen auf die Anfangszeit mit dem neuen Familienmitglied vorbereitet. Wichtig hierbei ist, den Kindern zu vermitteln, dass das Baby anfangs viel Hilfe benötigt, es vorerst viel schläft und trinkt. Sie sollten auf die realistische Situation vorbereitet werden. Weniger hilfreich ist es den Kindern jetzt schon zu sagen, dass sie mit dem Baby spielen können, denn dies wird erst sehr viel später möglich sein und bedeutet eine Enttäuschung.
- Auch beim Packen der Kliniktasche kann das Kind helfen und gleichzeitig kann ihm erklärt werden, dass Mama und das Baby die ersten Tage im Krankenhaus bleiben und das große Geschwisterchen vorerst mehr Zeit mit seinem Papa oder Oma und Opa verbringen wird.
- Zum Ende der Schwangerschaft ist es wichtig die Kinder auf den Zeitpunkt der Geburt vorzubereiten. Das Kind sollte keinen Schreck bekommen, wenn zum Beispiel Mama und Papa nachts auf einmal nicht da sind oder Oma und Opa es vom Kindergarten abholen. Somit sollten folgende Fragen ausführlich und sehr ehrlich mit dem Kind besprochen werden: Wer wird bei dir sein, wenn es los geht? Wann kann es losgehen? Wann und wie lernst du das Baby kennen?
2. Wenn das Baby nun endlich da ist:
- Für das erste Aufeinandertreffen der beiden frisch gebackenen Geschwister ist es hilfreich, dass das Baby in seinem eigenen Bettchen liegt. Somit können sich die beiden erst einmal beschnuppern und die Mutter hat die Hände für das große Kind frei. Die volle Aufmerksamkeit liegt bei dem Großen, es kann gekuschelt, gequatscht und schließlich auch gemeinsam das Baby aus dem Bettchen geholt werden. Ein kleines Geschenk, welches das Baby für das große Geschwisterchen mitgebracht hat, kann als Willkommensgruß verstanden werden, welcher Freude bei den großen Geschwistern hervorrufen kann.
- Zu Zeitpunkten, an welchen die Eltern und besonders die Mutter mit den Baby beschäftigt sind, ist es wichtig, die Großen mit einzubeziehen. So kann es hilfreich sein, das Stillen als Dreisamkeit zu nutzen. Das Vorlesen eines Buches ermöglicht viel Ruhe für das Baby beim Trinken, aber auch das große Geschwisterchen bekommt Aufmerksamkeit und dem Gefühl von Eifersucht wird vorgebeugt. Wenn das Baby nicht gestillt wird, kann der große Bruder oder die große Schwester beim Fläschchen geben helfen. Auch eine sogenannte Stillkiste kann hilfreich sein, in dieser befinden sich besondere Spielsachen und Bücher, mit welchen das große Geschwisterchen immer dann spielen kann und darf, wenn die Eltern gerade etwas Zeit für das Baby benötigen.
- Kommt Besuch, kann der/die Große das Baby vorstellen, zeigen wie man es hält und wo es schläft. Ziel ist es den Kindern das Gefühl zu geben weiter wichtig zu sein. Besonders toll ist es natürlich, wenn der Besuch auch mit dem großen Geschwisterchen spielt und sich eine gewisse Zeit intensiv mit ihm beschäftigt.
- Immer wieder ist es wichtig sprachlich hervorzuheben, dass die große Schwester/ der große Bruder besondere und wichtige Entscheidungen und Aufgaben erledigen kann.
- Es sollte auf positive Formulierungen geachtet und das Wort „Nein“ sollte größtenteils vermieden werden. Ein Beispiel hierfür ist: „Ganz sanft streicheln, das mag dein Baby ganz besonders gerne!“ Anstatt: „Nein, nicht so wild. Das darf man nicht.“ Somit kommen die Kinder gar nicht erst auf falsche Gedanken und dem „ständigen“ schimpfen und Ermahnungen etwas falsch gemacht zu haben kann vorgebeugt werden.
- Zeit alleine ist Gold wert. Eltern und Kind können diese besonders genießen. Probleme, Gedanken und Gefühle können geteilt werden. Die Großen genießen diese Momente Mama und Papa wieder ganz für sich zu haben. Am besten ist dies natürlich täglich für kurze Zeit zu organisieren. Aber auch einmal die Woche eine besondere Unternehmung fördert das Selbstwertgefühl und möglichen Frustrationsgefühlen kann entgegengewirkt werden. Das Motto lautet hierzu nicht Quantität, sondern qualitative Zeit miteinander zu verbringen.

Der Family-Room in München
Steffi & der Familyroom
Schon seit Jahren spreche ich von diesem Luftschloss für Familien. Es sollte ein Raum sein, in dem sich Kinder und Eltern begegnen, sich austauschen und vor allem Spaß miteinander haben.
Ich bin integrative Lerntherapeutin mit M.A. in Ressourcenmanagement für Lern- und Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter, Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin, und Mama von zwei unglaublich tollen Jungs. Mein Motto für mein eigenes Familienleben aber auch für meine Arbeit mit Familien und Kindern ist:
Mit Liebe, Verständnis, Aufmerksamkeit und intensiver gemeinsam erlebter Zeit bauen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu unseren Kindern auf und legen den Grundstein für deren gesunde Entwicklung. Wir helfen ihnen zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen und erkennen Ihre individuellen Bedürfnisse.
Ich möchte Kinder und Eltern in der Beziehungs- und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und optimale Bedingungen zur erfolgreichen Bewältigung der Lebensaufgaben schaffen. Wir beschäftigen uns mit allen Themen die Familien betreffen, von Erziehungs- und Entwicklungsthemen, über DIY-Ideen, bis hin zur Ernährung mit Kindern und haben ein besonderes Augenmerk auf den Prozess des Lernens.
Macht euch einen Eindruck und stöbert durch unsere Workshops, kommt vorbei und folgt uns auf Instagram und Facebook. Immer Freitags findet ihr in unseren Storys den Familyfriday, in welchem die verschieden Familien- und Erziehungsthemen besprochen und für Euch ein paar praktische Tipps zur Umsetzung im Alltag zusammen gestellt werden.
Habt ihr Fragen oder Themen welche euch unter den Fingernägeln brennen, dann schreibt mich an (hello@family-room.de). Ich freue mich von euch zu hören.
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