Die Welt steht still. Dinge, die vor einigen Wochen – ja, einigen Tagen – normal waren, sind es nicht mehr. Umarmungen, Handsschläge, geöffnete Spielwarenläden, Spielplätze, Lokale.
Es ist der 25. März 2020 und so einen Tag wie heute, den gab es noch nie. Wir führen einen Krieg gegen etwas, dass unsichtbar ist und noch nie dagewesen.
Und an der Front stehen sie, die PflegerInnen, PostbeamtInnen, SupermarktkassiererInnen, KindererziehrInnen. Überarbeitet, übermüdet, unterbezahlt.
Die Top-Manager, die haufenweise Kohle scheffeln, arbeiten im Moment vom Homeoffice aus. Aber die sogenannten „systemrelevanten Berufe“ sind weiblich. Und unterbezahlt. Und an der Front.
Die Kassiererinnen, Pflegerinnen, Erzieherinnen, Ärztinnen, Apothekerinnen usw. die nun täglich Überstunden leisten, sind die Stützpfeiler, ohne die unsere Gesellschaft offenbar nicht funktionieren würde. Wieso also sind diese Berufe so unfassbar schlecht bezahlt? Wieso wurde soziale Arbeit stets belächelt und an ihr herumgekürzt? (…und ich spreche hier von der Vergangenheit, weil ich hoffe, dass in Zukunft niemand mehr so denken wird).
Der Tagesspiegel schreibt, dass in der derzeitigen Krise die Frauen die Gesellschaft am Laufen hält. Ja, nicht nur in der Krise. Die unsichtbaren Berufe, jene, die selbstverständlich sind, die Care-Arbeit und die Erziehungsarbeit sind weiblich. Und – ich wiederhole mich – unterbezahlt.
Und je länger diese Quarantäne dauert, desto deutlicher wird es: Wir müssen neue Prioritäten setzen. Menschlichere.
Denn wenn der ganze Spuk vorbei ist, wenn die Menschen wieder auf Konzerten tanzen, in den Bars hocken, in den Urlaub fliegen, dann dürfen wir nicht vergessen, wer uns die vergangenen Monate den Rücken freigehalten hat. Wer unsere Einkäufe kassiert, unsere Großeltern gepflegt, die Kinder der Ärztin betreut hat, die uns untersucht hat.
Wir dürfen nicht vergessen.
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