Matilda schläft. Gleichmäßig atmet sie ein und aus und ich entspanne neben ihr. Momentan ist es anstrengend. Für sie, für mich.
Sie ist ein kleiner Wirbelwind. krabbelt, zieht sich hoch, wirft alles um, räumt fünf Mal täglich meine Sockenschublade aus und am Boden liegt mehr Erde als in den Töpfen. Zudem zahnt sie noch, das bedeutet Tränen, Gesumse, Unmengen an Speichel.
Ich bin müde.
Da, ich hab’s gesagt.
Und ich schäme mich nicht dafür.
Auch Mütter haben das Recht müde zu sein und haben manchmal die Schnauze voll von all dem Nein-Gesage und Geheule. Vom Gesabbere und dem Getrage.
Natürlich sieht morgen die Welt wieder besser aus und ich werde mich fragen was an all dem so hart ist. Aber heute, heute bin ich einfach nur schlapp und ausgelaugt und stehe dazu. Das hat nichts mit meinem Kind zu tun, sondern mit mir als Frau, als Person die auch mal eine Pause braucht.
Wir Mütter haben keine „Freizeit“, kein „Feierabend“. Auch nachts haben wir „Dienst“, und die Klotüre schließen zu können interpretieren wir als Luxus. Manchmal fehlt uns einfach Abwechslung und aufmunternde Worte und all das bedeutet nicht, dass wir nicht gerne Mama sind oder unser Kind nicht lieben.
Zu verschweigen, dass das Leben als Mutter nicht immer ein Zuckerschlecken ist, wäre allerdings falsch. Es ist nämlich verdammt schön, klar, aber auch verdammt hart.
Und dazu müssen wir stehen.
Melina meint
Liebe Evelyn,
Ein ganz ganz großes Lob für deine wertvollen Zeilen, die mich oft zum Nachdenken und Schmunzeln bringen.
Bei vielen Beiträgen sage ich: Meine Güte, liest diese Frau meine Gedanken!?
Alles alles Liebe und auf hoffentlich noch viele tolle Beiträge.
Liebe Grüße,
Melina
Evelyn meint
Ach Melina, ein ganz großes DANKE meinerseits, freu mich gerade wie ein Schnitzel! Bin froh, dass dich in meinen Texten wiederfindest! <3