Es vergeht kaum ein Monat, ohne ein Femizid in den Medien. Es vergeht keine Karriere einer Frau ohne mindestens einmal eine Benachteiligung zu spüren, weil sie Kinder hat. Es vergeht keine Jugend ohne als „Schlampe“ betitelt zu werden, weil man mit mehr als einer Person schläft.
Es vergeht kein Leben einer Frau ohne dem Gedanken:
Was, wenn ich ein Mann wäre?
Ich vermute mal: Wärst du als Mann geboren, wärst du ein Held, wenn du mit mehr als einer Frau schläfst. Wärst du ein Mann, würde kein Hahn (aka. Vorgesetzte*r) danach krähen ob und wieviele Kinder du gezeugt hast. Wärst du ein Mann, müsstest du nicht um dein Leben bangen, wenn du deine Frau verlässt.
Es gibt viele die meinen, der Weltfrauentag sei überflüssig. Vollkommen überbewertet. Und genau diese Personen sind es, die uns kopftätschelnd Rosen im Supermarkt austeilen oder einen Rabatt beim Kauf eines neuen Bügeleisens geben. Naja, ich für meinen Teil wünschte auch, es gäbe keinen Weltfrauentag.
Wirklich.
Ich wünsche mir nämlich eine Welt in der es selbstverständlich ist, dass Frauen nicht als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, geringere Löhne beziehen, als Sexobjekte gehandelt werden weil sie Röcke tragen und gesteinigt werden, weil sie vergewaltigt wurden.
Eine Welt, in der „Karriere mit Kind“ nicht für Schlagzeilen sorgt (und Augenringe), sondern Vereinbarkeit selbstverständlich auch Männersache ist.
Eine Welt, in der nicht Frauen überproportional vom Arbeitsplatzverlust betroffen sind, wenn eine weltweite Pandemie über uns hereinbricht.
Eine Welt, in der man als Frau nicht mit einem Schlüssel in der Faust als Waffe herumlaufen muss, wenn es dunkel wird.
Es gibt leider viel zu viele Gründe, warum der Weltfrauentag nach wie vor notwendig ist. Nicht, weil wir böse, frustrierte Feministinnen Männer hassen, sondern weil er für Frauen und Männer steht, die sich nach Gerechtigkeit und Gleichheit sehnen.
Ja, dieses Thema – Feminismus – ist anstrengend, unbequem, energieaufreibend und setzt Beharrlichkeit voraus. Aber es ist notwendig präsent zu halten, dass nicht alles „gut“ ist. Sexismus ist fest in unserem Alltag und unserer Sprache verwurzelt. Und irgendwann wird es sich gelohnt haben zu kämpfen. Es wird sich gelohnt haben unbequem und laut gewesen zu sein.
Irgendwann.
Ja, irgendwann, bin ich gleich viel Wert wie ein Mann.
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