Wie ist es so, als Mama? Eine Frage, die ich mir oft gestellt habe, vor allem in der Zeit, in der wir uns Kinder gewünscht haben, es aber noch nicht so richtig klappen wollte.
Ich habe darüber gerätselt, was sich alles ändern wird, ob ich dieselbe bleiben würde, wie die Beziehung zu meinem Partner sich verändern wird. Fragen über Fragen und keine ehrlichen Antworten. Nur Floskeln und Instagramaccounts von Müttern, die ihre Kinder regelmäßig in Blütenblättern baden.
Und dann kann meine Mini zur Welt. Rosig und perfekt und so winzig. Und ich konnte es nicht wahrhaben, dass ich jetzt Mutter bin, dass man mich Mama nennen würde.
Der Anfang war nicht leicht für mich. Die ersten Monate fiel mir das Muttersein schwer, auch wenn es mir die Mini leicht machte. Aber ich fühlte mich wie eine Milchkuh die keinen Schlaf abbekommt. „Ist das jetzt so?“ Fragte ich mich? „Mache ich was falsch? Oder wieso sind alle anderen neuen Mütter so glücklich?“
Denn ich war es nicht wirklich.
Ich wollte so sein wie immer, witzig und laut und wild. Doch das ist schwierig wenn man müde ist. Da funktioniert man manchmal nur und der Humor bleibt auf der Strecke.
Hätte mich zu diesem Zeitpunkt jemand gefragt, wie es wirklich ist Mama zu sein, hätte ich vermutlich angefangen zu heulen.
Aber dann ging es plötzlich bergauf. Immer wieder gab und gibt es Rückschläge, Momente, in denen man ins Zweifeln kommt. Aber der Spaß wird immer größer und die Liebe sowieso.
Und was ich gelernt habe ist, dass Mutter zu werden ein Prozess ist.
Man ist es zwar plötzlich ab dem Moment, in dem man das erste Mal sein Kind in den Armen hält, aber das Gefühl „ich bin eine Mama!“ kann durchaus auch einige Zeit dauern.
Und das ist absolut okay.
Denn am Tag, an dem ein Kind zur Welt kommt, wird zeitgleich eine Mutter geboren. Eine Rolle, in die man sich oft erst eingrooven muss.
Wenn mich also jetzt – nach fast zwei Jahren – jemand fragt, wie es ist Mutter zu sein, werde ich vermutlich nicht anfangen zu weinen.
Aber ich werde die Wahrheit sagen. Dass es klebrig und laut und wild ist. Dass man so oft an die eigenen Grenzen kommt und an sich zweifelt wie nie zuvor. Dass man sein Kind vermutlich niemals in Blütenblätter baden wird und wenn, dass man dann wohl kaum ein schönes Foto abbekommt. Aber auch, dass es mich zu einen besseren Menschen gemacht hat, mir Geduld beigebracht hat und das Wissen, dass sowieso alles anders kommt als geplant.
Mein Mama-Werdegang war holprig und tränenreich aber es hat sich gelohnt ehrlich zu mir selbst zu sein, mir Schwächen einzugestehen und zu akzeptieren, dass wir nicht perfekt sind. Weder als Frauen noch als Mütter.
Denn wenn es perfekt wäre, wäre es ja irgendwie langweilig.
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Patricia meint
Ich selbst stehe gerade vor der Entscheidung, Kind ja oder nein. All das was du schreibst, sind auch meine Ängste. Danke für deine Ehrlichkeit, sie macht mir meine Entscheidung wesentlich leichter.
Corinne meint
Sehr schöne Zeilen, in denen ich mich so sehr wiederfinde.
Alles Liebe für euch weiterhin!
Yvonne meint
<3
Nadine meint
Vielen Dank! Den Text hätte eins zu eins von mir sein können. Sehr schön!