Unsere erste Tochter war ein absolutes Wunschkind. Dennoch war ich nach ihrer Geburt vollkommen überrumpelt. Mit der neuen Situation, mit meiner neuen Rolle, mit diesem kleinen Menschlein, dass tagein tagaus von uns umsorgt werden wollte.
Von einem „Job“, der rund um die Uhr Verfügbarkeit abverlangt und der keinen Urlaub und schon gar kein Gehalt anbietet.
Das Wort „Mama“ kam mir so seltsam vor, vor allem wenn ich damit gemeint war. Was? Ich? Eine Mama?
Es war surreal und etwas komisch.
Denn mit jedem neuen Kind wird auch eine neue Rolle für uns Eltern geboren. Eine Rolle, in der wir uns erst finden müssen.
Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Identitätsverlust durchmachte. Von „ich bin für mich selbst verantwortlich“ hin zu „ich trage Verantwortung für einen kleinen Menschen“ und die dabei stets aufkommende Frage: „Was macht das jetzt mit mir“.
Es hat ein Weilchen gedauert bis ich mich in dieser Rolle als Mutter – als Elternteil – eingegroovt habe. Bis mir klar wurde, dass ich jetzt weniger Zeit für mich und auch weniger Zeit mit meinem Partner hatte, die aber dafür weitaus mehr genießen würde.
Ja, es war ein Prozess, dieses Mutter werden.
Ganz anders war es beim zweiten Kind. Ich war (und bin immer noch) überrascht, wie smooth dieser Übergang von einem zu zwei Kindern war. Wie problemlos für mich als Person. Vielleicht weil dieses Mamasein sich nicht mehr so neu anfühlt.
Vielleicht, weil mir die Kommentare, Meinungen und Ratschläge anderer Leute jetzt egal sind und ich mich nicht mehr so leicht verunsichern lasse.
Auf alle Fälle fühle ich mich jetzt angekommen in dieser Rolle. Ich weiß, dass es wenig Schlaf und wenig Zeit für mich selbst mit sich bringt. Aber ich weiß auch um die schönen Momente, die, die man mit nichts in der Welt eintauschen möchte und die den Schlafmangel (meistens) wett machen.
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